Gewölke gleich …

Gewölke gleich, das stirbt in dürrer Stille
Im götterlosen Herbst auf kahler Flur,
Zergingen alle Träume. Und uns blieben
Nur schale Krüge und ein starrer Kranz.

In Morgen-Wehmut schien es zu zerinnen,
Was noch im Träume-Feuer glomm,
Wir lagen stumm in dem erfrornen Himmel
Und hörten unten dumpf der Tore Schall.

Du ruhtest noch, verwelkt, im frühen Schlummer,
Der sich von deiner Schläfe langsam hob
Und wie ein Trauermantel kühlen Fluges
Im Dunkel sich der Stuben klein verlor.

Ein weißes Licht ging über deine Lippen,
Du wachtest auf und lagst an meiner Brust,
Und ich, wie eine Distel dürr und trocken,
Verbarg in flache Küsse deine Stirn.

Vergiß! Und komm. Daß ich, Ischariot,
Noch einmal deines Mundes Flammen wecke
Und singen kann. Daß ich die Lider senke
Und wie ein Schiff auf roten Finsternissen

Durch blasse Sterne, die versinken wollen,
In leere Weiten treibe und den Tod,
Den Vögeln gleich, die unter großem Fittich
Verbergen hoch ein böses Morgenrot.